Geschichte


Schollenbärg
Burg Schollenberg


Flaach bildet die Hauptsiedlung des Flaachtales und schmiegt sich zwischen Rhein und Thur an den Mülberg. Es ist aus den drei Siedlungen Oberdorf, Oberflaach und Niederflaach zum heutigen Dorf zusammengewachsen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Flaach 1044 in Zusammenhang mit dem einheimischen Adelsgeschlecht des Berchtold von Flacho, der im 11. Jahrhundert Hab und Gut dem Kloster Rheinau schenkte.

Am Weg nach Andelfingen stand einst die Burg Hirzeren. Von ihr wird die Hirschstange über dem Eichenzweig im roten Wappengrund abgeleitet. Leider ist von dieser Burg heute nichts mehr zu sehen.

Die Burg Schollenberg bewachte einst die Grenze der Gemeinde am Rheinübergang nach Rüdlingen. Sie fiel 1838 einem Brand zum Opfer. Die letzten Mauerreste dienen seit 1935 als Grundmauern für ein neues Wohnhaus.

Ursprünglich hafteten die gerichtsherrlichen Rechte am Schloss Schollenberg. Ulrich von Fulach erwarb sie zwischen 1515 und 1542 von seinem Schwiegervater von Waldkirch. Den Gerichtsplatz bildete der mitten im Dorf liegende Schulhausplatz (Wesenplatz).

Im Nordwesten des Dorfes befindet sich das Schloss Flaach, ehemaliger Sitz der Gerichtsherrschaft Flaach-Volken. Am Standort des früheren Kehlhofs (Hof des Kehlners, des Beamten, der für den Grund- oder Lehensherrn die Steuern oder Zinsen einzog) liess der neue Gerichtsherr Ulrich von Fulach kurz nach 1500 einen typischen spätmittelalterlichen Fachwerkbau erstellen, welcher um 1570 um einen westlichen Anbau erweitert wurde. Durch weitere Um- und Erweiterungsbauten entstand unter Tobias Peyer, ebenfalls Schaffhauser Bürger, 1612 das heutige Schlossgebäude. 1694 erwarb die Stadt Zürich für 30'000 Gulden das Schloss samt der Gerichtsherrschaft von den Söhnen des Dietegen Rink von Wildberg und setzte einen Obervogt ein. Da aber die Herrschaft wenig eintrug und sich infolgedessen kein Bewerber mehr dafür meldete, teilte Zürich die Gerichtsbarkeit der Landvogtei Andelfingen zu und verkaufte das Schloss 1780 an die Gemeinde Flaach. Nachdem es im gleichen Jahr an Abraham Tobler von Fehraltorf weiterverkauft wurde, verblieb es in privatem Besitz. 1984 erwarb Werner Dubno den Sitz von der hiesigen Baumeisterfamilie Brandenberger. Durch die Renovation nach alter Handwerkskunst von 1985 bis 1989 zeigt sich das Schloss heute in seinem ursprünglichen Aussehen. Es steht unter dem Schutz der Eidgenossenschaft und des Kantons Zürich.

Im Mittelalter gehörten zwei Kirchen zum Dorfbild. In Niederflaach stand bis 1544 die Kirche des heiligen Nikolaus, bei welcher sich bis vor der Reformation ein Frauenklösterchen befand. Die Pfarrkirche in Oberflaach war Sankt Georg gewidmet. Im Türmchen des Gemeindehauses hängt noch heute eine Glocke dieser alten Kirche aus dem 15. Jahrhundert. In deren Nähe wurde 1610 - 1611 die jetzige Kirche erbaut, welche 1619 ihren Turm erhielt. Letztmals wurde die Kirche 1971 - 1973 einer Innenrenovation unterzogen; anfangs 1993 wurde die Orgel renoviert. Zur reformierten Kirchgemeinde gehört seit 1610 auch die Gemeinde Volken. Die Kapelle der evangelisch-methodistischen Kirche wurde 1924 erbaut.